26.05.2015

Familientreffen mit Kleiderordnung
Finale der 44. Sachsenwaldmeisterschaften
Bergedorfer Zeitung (Dirk Schulz)

06.02.2015

Gemeinsame Ausrichter der 44. Sachsenwald Meisterschaft im Tischtennis
sind im Januar/ Februar 2015 der ESV B
üchen und VFL Geesthacht.

Die kurze Sporthose hatte Edwin Feldt irgendwie vergessen. Kurzerhand trat der Tischtennisspieler der Lauenburger SV bei den 44. Sachsenwaldmeisterschaften (SWM) in Jeans an die Platte. Das sah Oberschiedsrichter Martin Kannemann gar nicht gern. Denn eine gewisse Etikette beim größten und traditionsreichsten Turnier der Region muss sein. "Es ist in sportgerechter Kleidung zu spielen", hob Bernd Treptow, Abteilungsleiter des ESV Büchen, hervor. Sein Verein richtete die SWM gemeinsam mit dem VfL Geesthacht aus. Da Feldt jedoch versicherte, sein Sportdress werde gleich in die Geesthachter Halle Grenzstraße gebracht, drückte Kannemann zunächst ein Auge zu. Als der Lauenburger die zweite Partie aber erneut in Jeans spielen wollte, kannte der Ober-Referee keine Gnade und disqualifizierte den davon wenig erbauten Feldt.

Dies blieb am zweiten Turnierwochenende, an dem die Erwachsenen und die U22 an der Reihe waren, der einzige Aufreger. "Sachsenwaldmeisterschaften - das ist wie ein sportliches Familienfest", sagte Waltraut Zuther. Die 2. Vorsitzende des ESV gehörte dem 14-köpfigen Team vom Verpflegungsstand an, und da bekommt man so einiges mit. Etwa die Freude eines älteren Herren-Doppels, das gerade nach großem Rückstandes über die wesentlich jüngere Konkurrenz triumphiert hatte. "Wären die Jungspunde nicht so übermutig gewesen ...", lautete ihr genüssliches Fazit.

Oft saßen Gewinner und Verlierer auch gemeinsam bei einem Kaffee oder Kuchen zusammen, haderten über Netzbälle und Kantenroller oder schwelgten in der Erinnerung an alte Zeiten. In der Gegenwart lief es sportlich wie gehabt: Der TSV Schwarzenbek war einmal mehr das Maß aller Dinge. Die Gesamtwertung gewannen die Europastädter zum inzwischen achten Mal in Folge und steigerten ihre Punktzahl (437,5) im Vergleich zum Vorjahr noch mal um 95,25 Zähler. Erklärung: Pro gewonnener Partie gibt es einen Punkt, der im Doppel geteilt wird. Wie dominant der TSV ist, zeigten die höchsten Spielklassen A und die Altersklasse U22: Hier kamen alle Sieger aus Schwarzenbek.

Der Resonanz tat dies keinen Abbruch. Die Teilnehmerzahlen (etwa 700) sind seit Jahren konstant. Ob aber künftig weiter, wie in diesem Jahr erstmals, im kombinierten Gruppen- und K.-o.-System gespielt wird, das entscheiden die Vereine bei der traditionellen Nachbesprechung. Derweil zog Tobias Bastian von Co-Ausrichter Geesthacht ein zufriedenes Fazit: "Wir wollten zeigen, dass auch kleine Vereine das Turnier ausrichten können." Zunächst sind aber wohl wieder drei Jahre lang die Schwarzenbeker an der Reihe - solange darf der Gesamtsieger in Folge Gastgeber sein.